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F.D. Bunsen: Vitae und Lebenslauf (English
on request) |
1952 |
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Bunsen wird am 8. Februar als Sohn eines Geschäfts-
und Werbefachmanns in El Paso, Texas geboren. |
1952-1970 |
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Der Beruf des Vaters als Werbefachmann
(business/advertising) bringt mehrere Umzüge zwischen den
Bundesstaaten Texas, Neu Mexiko, Idaho (bei Kanada) und Oregon
(Pazifikküste) mit sich. |
1970 |
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Immatrikulation an der Oregon State University in
Corvallis (Bundesstaat Oregon) in Mikrobiologie, Physik und
Chemie. |
1971 |
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Irgendwo in Alaska (Beginn der
Geschichte): Barrow, die oberste Spitze des Kontinents, ewiges
Eis. Die öde menschenleere Kälte ist lebensnotwendig,
läßt nur einen selbst zu. Im weißen Nebel der
totalen Desorientierung, sich Finden im warmen Herzschlag
pulsierendes Blut. Ich bin. Gespräche mit gläsernen
Eissärgen, längst verstorbenen Ureinwohnern: Der
Eisgraben in mehr als 100 Jahren auf Hochglanz poliert von Schnee
und Wind, und wird plötzlich doch zu einem Spiegel der
eigenen Vergänglichkeit. |
1972 |
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Zurück zur beunruhigenden
Geborgenheit der Alma Mater in Corvallis, Oregon (USA),
entschließt er sich bald darauf nach Deutschland zu gehen,
um Albrecht Dürer zu begegnen. Stellt traurig fest,
daß dieser schon seit 500 Jahren verstorben ist....will
trotzdem das mitteleuropäische Abendland kennenlernen, das
die Hochburg des graphischen Existentialismus (und andere
paradoxe Extreme) hervorbringt. Wechsel zur Fachrichtung Kunst
und Germanistik. Persönlicher Sondererlaß des
Universitätsrektors in Oregon ermöglicht ihm, am
Austauschprogramm mit der Stuttgarter Universität
teilzunehmen (Bunsen muß ihm versprechen, Deutsch zu
lernen). Dieser Rektor entlarvt sich als der größte
Graphiksammler im Nordwesten der USA für Deutschen
Expressionismus der Nachkriegszeit. |
1974 |
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Aufnahmeprüfung an der
Kunstakademie am Weissenhof und Klassenwahl von Prof. Hugo
Peters. Obwohl von der unmittelbaren Unverblümtheit seines
Professors angetan, vollzieht sich das Einleben im Deutschen
Akademieleben nur zögernd. Bunsen wird nach einem Semester
aus der Klasse verwiesen: Zweiter Einsturz ins Akademieleben.
Hugo Peters legt eine Bedingung zum Weitermachen in seiner Klasse
fest: Bunsen muß innerhalb von zwei Wochen Kafkas
Kurzerzählungen lesen, wird zu einem Lernenden, verliebt
sich auch in Kafkas Briefe an eine Akademie, und ist auch noch
von dessen Geschichte über einen Affen, der die Menschenwelt
aus der Sicht seines Käfigs sieht, sehr angetan. "Der
Widerspenstigen Zähmung": Beginn einer fruchtbaren
eineinhalbjährigen Haß-Liebe Beziehung zwischen
Professor und Student. Am Ende des 4. Semesters: Antreten zur
üblichen Kritikrunde. Auf die erste (und letzte) Anerkennung
seines Professors ist er nicht gefaßt: Ein "Fertig-Sein"
bei Hugo Peters vollzieht sich. Finale: Beklebung von Hugo Peters
Tür mit Bildern aus der Serie Briefe an eine Akademie.
Abschied eines Selbstkritikers. |
1976 |
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Aufnahme bei Rudolf Haegele in der Malklasse. Beginn des
Einzelganges (aufrecht). |
1979 |
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Studienreise in die Provence
mit Rudolf Haegele. Besuche von Friedhöfen in der Provence
und Beginn der bildnerischen Beschäftigung mit dem
Phänomen Sterben und Tod. Es entstehen Werke zur eigenen
inneren Welt, Karton-förmige Stadtbilder und
Gerippe. |
1980 |
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Letzte Studienphase,
Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk Alberto Giacomettis.
Zunehmender Übergang zum Transzendentalen und Abstrakten.
Brief an den Rektor der Stuttgarter Akademie, daß "ein
Fertig-Sein nicht durch bloße Exmatrikulierung
gerechtfertigt sei" (Er schickt seine Sekretärin voran, um
den Ernst der Lage zu prüfen). Letzte Auseinandersetzung mit
Rudolf Haegele: Albert Camus, Solidaire et Solitaire.
Abschied. |
1980 |
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Erstes Atelier in der
Liststraße Stuttgart. Interessenschwerpunkt: Grenzen der
zeit- genössischen Gesellschaftsnormen, Kunst als Mittel von
Prestige und Macht in den Medien: Ansätze in Performance
u.a. 1982 "Galerie Besetzung" bei Galerie Seiler Stuttgart:
Besuch von Polizisten mit Maschinengewehren veranlaßt
Bunsen zu einer spontanen Dissertation über Tod und Freiheit
(von der Stuttgarter Zeitung nicht verstanden). |
1982 |
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Begegnung mit Andras Markos im
"Vorbeizischen" nach seiner Flucht aus Ungarn. Nach Diskurs in
der Fiktiven Analyse der Sexualität, gemeinsame
Gründung einer Künstlergruppe in Leonberg. Bunsen wird
nicht zum Alkoholiker. |
1983 |
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Organisation einer
Wanderausstellung von sämtlichen Stuttgarter Professoren in
den USA. Er stellt fest, daß Jedermann auch ein Galerist
ist (nach Joseph Beuys). |
1985 |
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Dozent für Allgemeine
Künstlerische Ausbildung, Anatomie und Abstraktion an der
Städtischen Kunstschule Herrenberg (vom dortigen Gemeinderat
ab 1988 nicht mehr als Institut genehmigt, da Konkurrenz zur
Akademie Stuttgart befürchtet wird). |
1986 |
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Ansatz: Negative Dialektik
Theodor Adornos und ontologische Seinsfragen von Martin Heidegger
im Sein auf Tod (hin). Entwicklung von neuem
"Trinitätsbegriff" als deutenden Schöpfungsprozeß
der Kunst. Begegnung mit dem Systemtheoretiker Niklas Luhmann,
Kooperation über Fragen zu Form und Differenzierung in der
Kunst (Gemeinsame Publikation 1990, Haux Verlag, Bielefeld).
Studienreise nach Leipzig, Halle, Dresden. Atelier im Glaskasten,
Leonberg mit Andras Markos. |
1988 |
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Atelier in der
Porzellanmanufaktur Schorndorf. |
1990 |
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Gründung einer
Künstlerateliergemeinschaft in Urbach als Modell für
Wirtschaft und Gemeinde. |
1991 |
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Erste Reise nach Prag. Atelier
in Prag, Dozent an einer Prager Kunstschule |
1992 |
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Formulierung von Kunst und
Leben als absolute Einheit. Erste Reise nach Ungarn. |
1992-2001 |
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Regelmäßige
Lithographiearbeit bei der NALORS Grafika, H-Vác.
Vertretung durch AL GALERIE ALZ Stuttgart. |
1993-1996 |
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Studien Reise (und
Ausstellungsreihe) nach Warschau, Lódz, Breslau. |
1995 |
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Gründung der Atelier
"Spacetime Studios" und Künstlerateliergemeinschaft
"Stonehinge" im Bahnhof Winnenden (bei Stuttgart) als Modell
für ein interdisziplinäres
Künstlerforum. |
1995-1999 |
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Gründung Internet
Collektive "Stonehinge Artists Group" in Winnenden als Modell
für ein interdisziplinäres
Künstlerforum. |
2000-2001 |
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Studien Reise (und
Ausstellungsreihe) nach Gomera, Spanien. |
2000-2005 |
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Studien Reise (und
Ausstellungsreihe) nach Rumänien. |
1998-2000 |
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Dozent für Kunsttheorie
und Kunstkommunikation an der Freien Kunstschule
Stuttgart. |
1996-2002 |
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2. Vorsitzender VBK B/W
Rems-Murr |
2000-2006 |
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Professur für
Kunstkommunikationstheorie und Malerei an der Universität
für Kunst und Design, Klausenburg, Rumänien. |
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